Ein Leben im Wandel
Meine Lebensgeschichte bis heute ist von Veränderung durchzogen! Persönliche Veränderungen und spirituelle Erlebnisse prägen uns Menschen. Aufgewachsen bin ich in der malerischen Toskana, umgeben von den Traditionen der Kirche. Mein geistlicher Weg führte mich durch den Neokatechumenalen Weg, eine christliche Gemeinschaft, zur Entscheidung, Priester zu werden. Meine Reise ist geprägt von einer starken familiären Bindung (wir sind elf Kinder), dem Einfluss des Glaubens meiner Eltern und der Suche nach meinem eigenen spirituellen Weg. Die Wallfahrt nach Israel, ein Wendepunkt in meinem Leben, brachte mich dazu, meine Berufung zu hinterfragen und schließlich eine Entscheidung zu treffen, die mein Leben für immer verändern sollte (mit dem Medizinstudium und mit der Freundin Schluss zu machen). Mein Theologisches Studium in Heiligenkreuz und Wien und das Priesterseminarleben bereiteten mich auf die Priesterweihe vor, und meine Zeit als Kaplan in Wien St. Benedikt und später in der Steiermark in Graz St. Peter.
Als Priester kann ich bezeugen, wie der Glaube und die Bereitschaft, dem Ruf Gottes im Herzen zu folgen, zu einem erfüllten und dienenden Leben führen können. Die Reise eines Geistlichen ist oft von Veränderung und Wachstum geprägt. Die Entscheidung, die Pfarre und die Erzdiözese Wien zu verlassen, um in der Diözese Graz-Seckau in der Steiermark zu dienen, bedeutet für mich, dorthin zu gehen, wo mich Gott am meisten braucht.
Die Erfahrungen, die ich in der Pfarre Graz St. Peter mit dem emeritierten Pfarrer Ferdinand Köck und seiner Haushälterin Grete Gstundner gemacht habe, haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mir ein Vorbild für meinen priesterlichen Dienst gegeben.
Meine Zeit als Vikar im Seelsorgeraum Graz-Südost und die Zusammenarbeit mit Pfarrer Stefan Ulz und seinem Team haben mir geholfen, das Engagement für die Gemeinschaft weiter zu vertiefen. Die Übernahme der Seelsorge für vier Pfarren und sieben Kirchen ist keine leichte Aufgabe, und doch konnte ich diese Herausforderung mit Hingabe annehmen. Meine Arbeit mit der Pastoralreferentin Mira Bardakji in der Pfarre Liebenau St. Paul hat mir die Bedeutung des Ehrenamtes und die Kraft der Gemeinschaft gezeigt.
Der Wunsch, Pfarrer zu werden, ist ein edles Ziel, doch der Preis, sich von den Beziehungen zu trennen, die sich im Laufe der Jahre aufgebaut haben, ist auch sicherlich schmerzhaft. Doch Verfügbarkeit für Gottes Willen soll weiterhin ein Wegweiser in meinem Leben sein, so hoffe ich, dass in meiner neuen Rolle als Provisor in den Pfarren Gösting und Thal viele aufrichtige Beziehungen und Freundschaften entstehen mögen, die dann Grundstein für die Verkündigung des Evangeliums vor Ort sein werden.
Giovanni Risaliti
Pfarrer